Biogas in Passau

Die Initiative Das Bessere Müllkonzept Bayern e.V., der Bund Naturschutz, Die Grünen und der Klimaentscheid Deggendorf besichtigten die Biomüll-Vergärungsanlage in Passau/Hellersberg –
Viele Lösungen stehen schon bereit!

Josef Metzger vom Besseren Müllkonzept Bayern e.V. hatte zum Gespräch mit dem Werkleiter der BBG, ein Kommunalunternehmen für die Behandlung von Bioabfall und Grüngut, Herrn Eder, nach Passau eingeladen. Etwa 20 Interessierte von Bund-Naturschutz, den Grünen Deggendorf und Metten/Offenberg und vom Klimaentscheid Deggendorf folgten der Einladung.

Die Biomüllvergärungsanlage in Passau ist ein gutes Beispiel, wie Biomüll zur Gewinnung von Biogas und Kompost effizient genutzt wird. Herr Eder verantwortet sowohl die Bioabfallvergärungsanlage in Hellersberg, als auch das Kompostwerk Passau, sowie die Grüngutvergärungsanlage in Regen und den mobilen Maschinenpark. Vermarktet werden daraus die Produkte Biogas, Gartenkompost, Rindenmulch, Grab, Pflanz-, Garten- und Blumenerde.

In Bayern stehen laut Fachverband Biogas 2.533 Biogasanlagen. Diese Anlagen erzeugen im Jahr ca. 9,25 Millionen Megawattstunden Strom und können damit rund 3 Millionen Haushalte (á 3 Personen) versorgen. „Unter den erneuerbaren Energiequellen ist Biogas ein regelrechter Alleskönner. Denn das Gas eignet sich nicht nur für die Wärme- und Stromerzeugung, sondern auch als Kraftstoff für Fahrzeuge“, führte Herr Eder aus. Der Anteil von biogenen Brenn- und Kraftstoffen, sowie Gasen liegt in der Gesamtbilanz der erneuerbaren Energieträger laut Umwelt-Bundesamt bei 53 Prozent.

Die Anlage in Passau ist interessant, weil keine Rohstoffe wie Silomais vergoren werden, sondern unser aller Biomüll und Grüngut. „Der sogenannte ‚Nährstoffkreislauf‘ wird in einer nahezu idealen Art und Weise umgesetzt, denn aus den Gärresten, die nach dem Entzug von Methan und Kohlendioxid übrigbleiben, kann wieder wertvoller Dünger hergestellt werden. Dieser enthält Stickstoff, Phosphat und Kalium – allesamt wichtige Nährstoffe für das Pflanzenwachstum“, so erläutert Josef Metzger die Vorzüge dieses Verfahrens. Der natürliche Dünger kann die Humusbildung, die Wasserspeicherfähigkeit und die Fruchtbarkeit des Bodens verbessern – mehr als jeder mineralische oder chemische Dünger.

Im Jahr 2009 erzeugte die BAVA Passau 11.236.682 kWh, im Jahr 2021 bereits 13.117.803 kWh. Jährlich werden dafür ca. 100.000 t Abfälle aus Biotonnen und Grüngut aus Passau, Regen und den dezentralen Kompostierwerken verarbeitet.

Regeneratives Biogas sollte mehr nachgefragt werden, denn es kann aufbereitet in bestehende Gasleitungen und -speicher eingelagert werden und so Putins Gas ersetzen. Im Winter kann Bioerdgas am effektivsten über Blockheizkraftwerke und Wärmepumpen zum Heizen eingesetzt werden. So könnten allein in Passau ca. 200 Haushalte mit Fernwärme versorgt werden.

Der nächste Schritt liegt nun bei den politisch Verantwortlichen.

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