Informationsrundgang an den alten Gräben

vierter von links: Matthias Zarte, LPV Deggendorf e.V.

Auf Einladung des Ortsverbandes der Grünen Metten/Offenberg unternahmen interessierte Bürgerinnen und Bürger eine Vorortbegehung in die Fauna-Flora-Habitate (FFH) an den alten Gräben zwischen Metten und Neuhausen, gemeinsam mit Matthias Zarte, dem Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes (LPV) Deggendorf e.V.

Die Teilnehmer*innen, darunter Mitglieder des Grünen Ortsverbands, Vertreter des Landschaftspflegeverbands und des Bundes Naturschutz. Noch mit dabei das Bürgerforum Metten und der VCD. Sie trafen sich am frühen Morgen, um sich über den Zustand der Wiesen und deren Bedeutung für die lokale Ökologie zu informieren. Besprochen und diskutiert wurden u.a. die Bedeutung der Feuchtwiesen für die Biodiversität, die Notwendigkeit der Bewirtschaftung und die möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf dieses Areal.
„Diese Flächen sind ein wichtiges Habitat für viele Tier- und Pflanzenarten“, stellte Matthias Zarte fest, „es ist wichtig, sie zu bewahren und zu pflegen, um die Artenvielfalt zu erhalten.“

Ein Antrag des Grünen Ortsverbandes an die Markträte zur Umsetzung des neuen Mähkonzeptes nach dem sog. Landshuter Modell war bereits für gut befunden worden. Dafür konnte der Mettener Bürgermeister Andreas Moser den LPV gewinnen. Die 18 000 Quadratmeter Grünland wurden bislang viermal im Jahr gemäht und auch gedüngt. Künftig wird der LPV höchstens zweimal ohne Düngung mähen. „Es geht darum die Wiesen auszumagern, damit sie wieder arten- und blütenreicher werden“, informiert Andrea Zellner, Vorsitzende des Grünen Ortsverbands.

Die Teilnehmer der Begehung waren sich einig, dass weitere Maßnahmen notwendig sind, um die Wiesen zu schützen und zu bewahren. Auf Vorschlag des Grünen Marktrates Markus Zeitlhöfler wurde auch die Möglichkeit der Förderung einer Renaturierung der Wiesen als Moor diskutiert, zur Wiedervernässung von Mooren gibt es einen Fördertopf der Bayr. Staatsregierung.
Gute Vorschläge hatte Zarte auch für den Schutz von Bodenbrütern wie dem Kiebitz. Die Gemeinderätin Daniela Kohrt und Kreisrätin Brigitte Reinhardt, beide GRÜNE aus Offenberg, überzeugte das Konzept des Landschaftspflegeverbands, besonders im Hinblick auf die Pflege von FFH- Gebieten und Ausgleichsflächen.

Die Begehung war ein wichtiger Schritt in Richtung des Schutzes und Erhalts dieser natürlichen Ressource. Immer mehr Freiraum in Bayern verschwindet unter Beton. Die Staatsregierung kommt ihrem erklärten Ziel, den Flächenverbrauch von 12 ha pro Tag auf 5 ha zu verringern, nicht näher. Im bundesweiten Vergleich verbraucht kein anderes Bundesland in absoluten Zahlen so viel unversiegelte Fläche für Siedlungen, Gewerbe und Verkehr.

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