JEDER TROPFEN ZÄHLT

Der Kreisverband der Grünen Deggendorf informiert sich bei der Wasserversorgung Bayerischer Wald zum Thema sichere Wasserversorgung.

Wasser ist wertvoll und wird immer knapper. Deutschland ist 2023 das am schnellsten austrocknende Land der Erde. Deswegen sind längst schon politische Entscheidungen überfällig, die auch in Zukunft die zuverlässige und kostengünstige Trinkwasserversorgung für die Bevölkerung gewährleisten. In einem Gutachten des Bayerischen Umweltministeriums (Freie Wähler) wird hierzu die Möglichkeit einer „Ringleitung“ von Frauenau über den Bodensee bis nach Franken erwogen, um ganz Bayern mit Trinkwasser zu versorgen.

An der Trinkwassertalsperre Frauenau – Kreisrätin Brigitte Reinhardt (3.v.l.), Andrea Zellner, Ortsvorsitzende (4.v.l.) und Matthias Schwinger, Marktrat und Kreisrat (r.)

Eine Delegation der Grünen im Kreisverband Deggendorf hat die Trinkwasseraufbereitungsanlage in Flanitz im laufenden Betrieb besucht, um sich ein Bild vor Ort zu machen und die Machbarkeit eines solchen Projektes einschätzen zu können.
Die Wasserversorgung in den Landkreisen Cham, Deggendorf, Dingolfing-Landau, Freyung-Grafenau, Passau, Regen und Straubing-Bogen ist unter anderem durch die von 1976 bis 1984 erbaute Trinkwassertalsperre Frauenau gesichert. Gespeist wird das Hochbecken durch Niederschläge und den Hirschbach. 21 Millionen Kubikmeter „Waldwasser“ werden dort gespeichert, 15 Millionen davon stehen zur Entnahme zur Verfügung, 10 Millionen werden momentan regelmäßig entnommen. Die Versorgung kann damit für die derzeit angeschlossenen Gemeindegebiete in sieben Landkreisen insgesamt zwei Jahre lang ohne Niederschlag gewährleistet werden. „Waldwasser“ versorgt damit ca. 10% des Freistaats, eine weitere Ausdehnung des Versorgungsgebiets ist kaum denkbar. Die Idee einer Ringleitung wird in Fachkreisen als unrealistisch und überflüssig eingeschätzt.
Aus den Zahlen ergibt sich für den Kreis- und die Ortsverbände der Grünen, dass bei weiter zunehmenden Temperaturen und Trockenperioden nicht mehr genügend Wasser zur Verfügung stehen wird um weite Teile Bayerns mit zu versorgen. Auch der Bodensee leidet schon heute unter sinkenden Wasserständen. Ein Leitungsbau würde enorme Kosten verursachen und viele Jahre dauern, in ganz Bayern brauchen wir aber schnelle und nachhaltige Lösungen.

Dazu gehören die Sicherung der Grundwasserspiegel in den Gemeinden durch besseren Rückhalt von Regen in der Fläche, die konsequente Gewährleistung der Wasseraufnahme in den Boden durch Entsiegelung von Flächen und Humusaufbau, sowie durch Wiedervernässung von Mooren und Feuchtgebieten. Diese Maßnahmen sind außerdem zur Erhaltung der Trinkwasserqualität unerlässlich, denn durch fehlende Niederschläge erhöht sich die Konzentration von Pestiziden und anderen Giften im Grundwasser.
Wasser ist schon jetzt ein rares Gut und muss in Zukunft sparsamer verwendet werden. Das betrifft jeden einzelnen genau so wie die Landwirtschaft, Industrie und Gewerbe und die öffentliche Hand.

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