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Bayern kann sich im Jahr 2040 zu hundert Prozent mit erneuerbaren Energien versorgen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Lehrstuhls für Energiesysteme der Technischen Universität München und des Zentrums für
angewandte Energieforschung im Auftrag des BUND Naturschutz (BN).
Die politische Diskussion nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts und der Ankündigung der Staatsregierung bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu werden zeigt, welche Bedeutung hierbei dem Energiesparen, der Energieeffizienz und dem Ausbau der erneuerbaren Energien zukommt. „Die Bundesregierung und damit auch die Staatsregierung unter Ministerpräsident Markus Söder sind nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts verpflichtet, den Ausstoß von Treibhausgasen massiv zu verringern, um Bayern klimaneutral zu machen.
Diese Studie zeigt, wie man nicht nur „neue Klimaschutzziele“ fordert, sondern sie auch erreicht. Der BN fordert von Ministerpräsident Markus Söder und den Fraktionsvorsitzenden von CSU und Freien Wählern, dem bayerischen Klimaschutzgesetz jetzt endlich Zähne einzuziehen. Verbindliche Ziele für Energieeinsparungen, Energieeffizienz
und den Ausbau Erneuerbarer Energien müssen vorgeschrieben werden. Die 10-H-Abstandsregel für Windkraft muss abgeschafft, auf Straßenneubauten verzichtet und eine Solarpflicht für Gebäude eingeführt werden. Diese wissenschaftliche Energiestudie legt die Basis für konsequenten Klimaschutz durch ökologische Energiekonzepte auf
allen Ebenen “, so Richard Mergner, Landesvorsitzender des BUND Naturschutz.
Die Studie zeigt, dass 100 % erneuerbare Energien für Bayern möglich sind. Bayern hat beste Voraussetzungen eine Vorreiterrolle bei der Energiewende einzunehmen.
„Die Studie zeigt, dass eine bilanzielle Eigenversorgung Bayerns technisch machbar ist. Notwendig hierfür sind eine deutliche Verbrauchsreduzierung in allen Sektoren und ein massiver Zubau von Photovoltaik, Windkraft und Batteriespeichern. Dies sind die Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Auch wenn für eine Deckung des Bedarfs in Bayern Importe, wie z. B. Windstrom aus DE/EU oder synthetische Treibstoffe aus sonnenreichen Gegenden,
sinnvoll sein können, sollte die Erzeugung doch überwiegend in Bayern erfolgen. Strom wird die Schlüsselrolle in der zukünftigen Energieversorgung einnehmen. Bedeutsam in dieser Studie ist, dass alle drei Sektoren Strom, Wärme und Mobilität und deren Kopplungen betrachtet werden. “, Prof. Dr. Hartmut Spliethoff, Lehrstuhl für Energiesysteme, TU München.
„Ein 100 % erneuerbares Energiesystem in Bayern stellt ohne Zweifelein ambitioniertes Szenario und eine große Herausforderung dar. Am ZAE Bayern forschen wir seit fast 30 Jahren an innovativen Technologien, um dieses Ziel erreichbar zu machen. Daher beschreibt für uns diese Studie eine Vision, die uns schon lange begleitet. “, Dr.
Andreas Hauer, ZAE Bayern.
Das entwickelte Basisszenario der Studie fußt im Einklang mit der BUND Naturschutz Position auf der Annahme einer Halbierung der Energiebedarfe in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr. Der verbleibende Bedarf wird ausschließlich über erneuerbare Energiequellen gedeckt. Mittels eines mathematischen Optimierungsmodells wurde für verschiedene Unterszenarien analysiert, welche Technologien dazu in welchem Umfang zum Einsatz kommen müssten.
Die Umsetzung macht eine Vielzahl verschiedener Maßnahmen nötig. Der Energieverbrauch muss so weit wie möglich reduziert, Photovoltaik, Windenenergie und Batteriespeicher stark ausgebaut werden.
Link zur Studie
Quelle: Bund Naturschutz in Bayern e.V.